Bei erhöhten Temperaturen ist kein Elektrolyt erforderlich, um eine Korrosionsreaktion auszulösen. Vielmehr greifen die Ionen in heißen Gasen das Substrat direkt an. Bei der Hochtemperatur-Oxidation ist es der Sauerstoff, der durch Bildung einer oxidischen Zunderschicht die Oberfläche eines Bauteils angreift. Zu Beginn mag die Zunderbildung relativ stabil sein, aber mit der Zeit nimmt sie weiter zu. Spannungen bauen sich innerhalb des Zunders auf, die schließlich so stark werden, dass der Zunder abplatzt. Dieser Prozess wiederholt sich, bis er sich zum Defekt auswächst.
Die Sulfidierung verläuft ähnlich wie die Oxidation, wobei der Korrosionsschaden durch das Vorhandensein von Schwefelverbindungen entsteht. Die Sulfidierung kann aggressiver sein als die Oxidation, da auf Schwefel basierender Zunder instabiler ist als Oxide.