Choose your country / language

Feste Polyestervliese hocheffizient herstellen

Neumünster, Mailand 12.-19. November, 2015 - Zur ITMA 2015 vom 12.-19. November in Mailand nimmt Oerlikon Neumag besonders die effiziente Herstellung von Spinnvliesen für technische Anwendungen ins Visier. Der Neumünsteraner Anlagenbauer stellt dazu neue Entwicklungen vor: So reduziert die neue Generation von Spinnvliesanlagen den Energieverbrauch um 20 bis 30 Prozent. Einen Einblick in Neumag-Technologien erhalten Messebesucher im Virtual-Reality-Showroom am Stand A105 in Halle 4.

Fast 50 Prozent aller Vliesstoffe werden heute bereits direkt aus Polymergranulat hergestellt – und ihr Anteil wächst. Zwar kommt der Großteil davon heute in Hygiene-, medizinischen und Wischtuch-Produkten zum Einsatz. Aber in technischen Anwendungen sind Spinnvlies und Meltblown auf dem Vormarsch und ersetzen wegen ihrer technischen und wirtschaftlichen Vorteile immer häufiger kardierte Vliese. Ihr Anteil liegt etwa im Hausbau schon bei über 80 Prozent, bei Filtervliesen sind es über 50 Prozent, auch geotextile Anwendungen sind im Kommen.

Dabei gewinnt Polyester als Rohstoff für technische Spinnvliese zunehmend an Bedeutung. Zum einen, weil der Weltmarktpreis des bisher vielfach verwendeten Grundstoffs Polypropylen inzwischen beständig über dem von PET liegt. Zum anderen, weil für wichtige Anwender wie die Bauindustrie Nachhaltigkeit, Wärmeschutz, Energieverbrauch und Isolation eine wachsende Rolle spielen. Entsprechende Anforderungen erfüllen Polyestervliese oft schon bei geringstem Materialeinsatz und ohne Zusatzstoffe. Sie schützen gegen Auskühlung, nehmen nur wenig Feuchtigkeit auf, lassen sich als Dämmstoff einfach verarbeiten, sind gut isolierend wie auch recycelbar und stellen damit eine Alternative für Schäume, Glas- oder Mineralwolle dar.

Fünf Prozent Rohmaterial eingespart
Für solche technischen Anwendungen ist die Festigkeit der Vliese von hoher Bedeutung. Sie müssen sehr reißfest und oft zugleich hoch dehnbar sein. Diese Eigenschaften gilt es bei möglichst geringem Flächengewicht und optimalem Rohstoffeinsatz zu erreichen, da der Rohstoffaufwand bei der Spinnvliesherstellung etwa 75 bis 85 Prozent der Herstellkosten ausmacht. Dabei zeigten Benchmark- Vergleiche mit marktüblichen Produkten in Europa, dass sich mit der Spinnvliestechnologie von Oerlikon Neumag bei vergleichbarem Flächengewicht höhere Vliesfestigkeiten erzielen lassen. Umgekehrt sind auch geforderte Festigkeiten mit reduzierten Flächengewichten erreichbar: Die Vergleiche zeigen eine Rohstoffeinsparung von über fünf Prozent.

30 Prozent weniger Energieverbrauch
Bei der Investitionsentscheidung für eine moderne Spinnvliesanlage spielen geringe Betriebskosten eine wichtige Rolle. Darum hat Oerlikon Neumag vor allem zur Reduzierung des Energieverbrauchs, des zweitgrößten Betriebskostenanteils, umfangreiche Optimierungen vorgenommen. So spart die neue Generation der Spinnvliesanlage allein in der Spinnerei nahezu 20 Prozent des Energiebedarfs ein. Gegenüber klassischen PET-Spinnvliesprozessen kann diese Einsparung 30 Prozent ausmachen. Im selben Vergleich konnte laut Firmenangaben nachgewiesen werden, dass auch die Konvertierungskosten um 20 bis 30 Prozent tiefer liegen.

„Durch die Fokussierung auf technische Anwendungen für unsere Spinnvliestechnologie haben wir umfangreiches Know-how für die Gesamtprozesse samt der nötigen Inline-Weiterverarbeitung aufgebaut. Damit können wir unseren Kunden heute anforderungsgerechte Produktionslösungen für viele solcher Einsatzfelder anbieten“, sagt Martin Rademacher, Sales Director Oerlikon Neumag. Dazu zählen zum Beispiel Geotextilien, Bitumendachdichtungsbahnträger und Unterspann- Dachbahnenträger, aber auch andere technische Produkte wie beispielsweise Teppichrücken oder Filtermedien. Das inzwischen deutlich erweiterte Anwendungstechnikum in Neumünster steht für Vorführungen und Kundenversuche sowie zur weiteren Produkt- und Prozessentwicklung zur Verfügung.

keyboard_arrow_up