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Die 8. Jahreskonferenz in China

Shanghai/Remscheid, 01. März 2013 – Am 20. Januar 2013 wurde die 8. Jahreskonferenz des China Textile Round Table Forums durch das China Textile Economy Research Center und das Pressezentrum des China National Textile and Apparel Council (CNTAC) eröffnet. Hauptsponsor der Konferenz war CNTAC. Oerlikon Textile, Beijing Textile Holding Group Co. Ltd. und Beijing Topnew Group beteiligten sich als Mitsponsoren. Die Konferenz stand in diesem Jahr unter dem Thema „Schwierigkeiten überwinden und die Zukunft gestalten“.

An dem Forum nahmen teil: Wang Tiankai, Mitglied im Nationalkomitee der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes und Vorsitzender des CNTAC, Sun Huaibin, Stellvertretender General­sekretär des CNTAC, Yao Jingyuan, Sonderforscher beim Ratgeberbüro des Staatsrates der Volksrepublik China und früherer Chefvolkswirt des Nationalen Statistikamtes, Zhang Yansheng, Forscher und Direktor des Forschungsinstituts für Außenwirtschaft der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform, Fan Jianping, Forscher und Chefvolkswirt des Nationalen Informationszentrums, Gao Fang, Stellvertretende Vorsitzende und Generalsekretärin der China Cotton Association (Chinesische Vereinigung für Baumwolle), Zhu Beina, Präsidentin der China Cotton Textile Association (Chinesische Gesellschaft für Baumwolltextilien), Yu Xiuling, Direktorin des Zentrums für saubere Produktion beim Ministerium für Umweltschutz, Wen Zongguo, Professor und Doktorandenbetreuer an der Schule für Umwelt der Tsinghua-Universität, sowie Vertreter weiterer chinesischer und internationaler Unternehmen.

2012 sah sich China mit den schwierigsten Verhältnissen in den letzten Jahren konfrontiert: ein schrumpfender Weltmarkt, eine kritische Exportsituation, ein schwaches Wachstum des heimischen Bedarfs, steigende operative Kosten und der große Druck, der auf den Textilunternehmen im Rahmen von industriellem Wandel und Modernisierung lastet. Ziel des Forums, das unter dem Motto „Schwierigkeiten überwinden und die Zukunft gestalten“ stand, war es, die Möglichkeiten auszuloten und zu erörtern, wie die chinesische Textilindustrie unter diesen neuen Randbedingungen bestehen kann.

Das Forum wurde von Sun Huaibin geleitet und setzte sich wie gehabt aus drei Teilen zusammen: einer kurzen Eröffnung, drei Hauptvorträgen und drei interaktiven Diskussionsrunden zu speziellen Themen.

Wang Tiankai hielt eine kurze Ansprache im Namen der staatlichen Vertreter der Sponsorengruppe. Zunächst dankte er allen Anwesenden für ihre Teilnahme an dem Forum und hob dann die Erfolge, die das China Textile Round Table Forum in den vergangenen acht Jahren erzielt hat, hervor. Wang ist überzeugt, dass die Textilindustrie eine neue historische Entwicklungsphase erreicht hat. Er sagte: „Wir müssen das Tempo bei der Durchführung der notwendigen Anpassungen und bei der Umgestaltung und Modernisierung erhöhen.“

Yao Jingyuan sprach über die Gesamtwirtschaftliche Lage und einschlägige Maßnahmen für 2013. Indem er die Statistiken der Energiewirtschaft in den Bereichen Kohle, Strom, Erdöl usw. für das Jahr 2012 mit denen der vorangegangenen Jahre verglich, gab Yao der Zuhörerschaft einen umfassenden Überblick über die gesamtwirtschaftliche Lage und analysierte mit Blick auf die Ausfuhren, Investitionen, Konsumausgaben usw. die Hauptursachen, die für den Abschwung der chinesischen Wirtschaft verantwortlich sind. Yao zeigte sich überzeugt, dass die wirtschaftliche Lage in diesem Jahr günstiger ist als im Vorjahr. Er führte aus, dass in Übereinstimmung mit den Forderungen der Zentralen Konferenz für wirtschaftliches Arbeiten sowohl Investitionen – vor allem in existenz-sichernde Bereiche – als auch die Konsumnachfrage als treibende Kräfte genutzt und die Entwicklung realwirtschaftlicher Branchen wie der Textilindustrie gefördert werden sollten, wobei das Wirtschaftswachstum auf einem mäßigen Niveau zu halten sei und zugleich die Umgestaltung vorgetrieben werden müsse.

Gao Yong, Stellvertretender Vorsitzender und Generalsekretär des CNTAC, beschäftigte sich in seinem Vortrag mit der Analyse der wirtschaftlichen Lage der Textilindustrie im Jahr 2013 und mit Maßnahmen zur Gegensteuerung. Gao gab einen kurzen Überblick zur Gesamtsituation der Textilwirtschaft im Jahr 2012 und analysierte und bewertete die wirtschaftliche Lage der Industrie entsprechend. Er stellte fest, dass die Textilindustrie trotz sinkender Wachstumsrate 2012 insgesamt noch Gewinne verzeichnen konnte, wobei ein leichter Anstieg der Ausfuhren zu beobachten war. Für das Jahr 2013 prognostizierte Gao eine stabile Gesamtentwicklung der Branche bei zunächst geringen Zuwachsraten, denen spätere Steigerungen folgen würden. Er führte aus: „Auf Grund der Tatsache, dass die Kosten der Produktionsfaktoren in China vergleichsweise hoch sind, besteht ein großer Preisunterschied zwischen einheimischer und ausländischer Baumwolle, so dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes abnimmt usw. und mit schwierigen Exportbedingungen zu rechnen ist. Indes können wir dank des Anstiegs des heimischen Bedarfs und angesichts von Erholungstendenzen auf dem Weltmarkt für die zweite Jahreshälfte 2013 eine Zunahme der Ausfuhren erwarten.“ Abschließend betonte Gao, dass China seine Industriestruktur gemäß den Anforderungen des Zwölften Fünfjahresplans und dessen Vorgaben für die Textilwirtschaft umgestalten muss, um sich auf die Veränderungen der Überseemärkte einzustellen.

Stefan Kroß, Head of Oerlikon Manmade Fibers, hielt im Namen von Oerlikon Textile einen Vortrag unter der Überschrift „Möglichkeiten einer nachhaltigen Ent­wicklung der chinesischen Textilindustrie“. Er wies darauf hin, dass die chinesische Chemiefaserproduktion derzeit 60 Prozent der weltweiten Produktionskapazität für Chemiefasern ausmacht, während sie zugleich mit steigenden Rohstoff- und Arbeitskosten zu kämpfen hat. Die Chemiefaserproduktion in China wird in ihrer zukünftigen Entwicklung auf hohe Qualität und Effizienz setzen müssen, und Trends wie diese bieten auch Grundlagen und Chancen für Oerlikon Textile. Oerlikon Barmag und Oerlikon Neumag, die Marken der Business Unit Oerlikon Manmade Fibers, konzentrierten sich auf die Entwicklung umweltfreundlicher Produkte (e-save) und Technologien, die sich durch eine hohe Effizienz, einen niedrigen Energieverbrauch und geringe Emissionen auszeichnen und die auf die Bedürfnisse der – insbesondere chinesischen – Kunden abgestimmt sind. Anfang 2007 stellte die BU Manmade Fibers die neueste WINGS POY Spulmaschine vor, von der bis heute mehr als zehntausend Stück verkauft worden sind. Im Vergleich zum Vorgängersystem verfügt die neue Spulmaschine über eine bessere Leistung, benötigt weniger Platz, produziert weniger Abfall und verbraucht weniger Energie bei niedrigeren Arbeitskosten. Kroß erläuterte: „Mit aktivem Innovationsgeist richtet Oerlikon ihre Strategien kontinuierlich an der Lage der chinesischen Textilwirtschaft aus. Das ist der Grund dafür, dass Oerlikon auf dem chinesischen Markt und damit dem größten Absatzmarkt der Welt eine nachhaltige Entwicklung verwirklichen kann.“ Außerdem wies Kroß darauf hin, dass die Oerlikon Gruppe wesentliche Änderungen im Portfolio vornimmt, welche die Business Unit Natural Fibers und Textile Components betreffen.

Im Rahmen der drei interaktiven Diskussionsrunden erörterten die Experten die folgenden drei Themen:

  • Thema 1: Die Lage auf dem nationalen und dem internationalen Markt sowie Maßnahmen zur Gegensteuerung.
  • Thema 2: Der Baumwollmarkt und entsprechende Strategien.
  • Thema 3: Umweltschutz und ökologischer Aufbau.

In den einzelnen Diskussionsrunden tauschten sich die Behördenvertreter und Experten zu brand­aktuellen Themen der sich wandelnden Lage auf dem nationalen und dem internationalen Markt sowie über Maßnahmen zur Gegensteuerung aus, zur heimischen Absatzlage, zur Rohstoffsituation, über die Notwendigkeit zur Umgestaltung der Textilindustrie, über neue Wendepunkte in der Textil­wirtschaft, über Strategien für Textilunternehmen zur Bewältigung der veränderten Rahmenbedin­gungen, zu Umweltschutz und ökologischem Aufbau usw. und begaben sich damit auf Ideensuche in Bereichen, die mit großen Herausforderungen für die Entwicklung der Textilindustrie im neuen Jahr verbunden sind.

Die Diskussion wurde offen geführt, und zum ersten Mal lenkten die Experten das Augenmerk von Regierung und Behörden auf Energiethemen in der Textilindustrie.

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