BEYOND SURFACES

Diese Vorgehensweise wurde auch im Projektteam angewandt: Bereits beim ersten Zusammentreffen zwischen den Oerlikon Barmag­ Entwicklern und Technikern von Oerlikon AM gab es erste Verbesse­ rungsideen, kurz darauf wurden die ersten Bauteile erstellt, und diese wurden weiter optimiert, bis fertige Testmuster zur Verfügung standen – und das alles innerhalb von weniger als zwei Monaten. Heizmanschetten, die für eine konstante Temperatur bei Dosier­ pumpen sorgen, bestanden bisher aus drei Einzelteilen, die miteinander verschweisst wurden. Wollte man diese optimieren, wäre es nötig, das neue Design mit Heizungs und Schweissexperten sowie verschie­ denen Lieferanten zu besprechen – ein enormer Planungsaufwand. Einfacher war es, die Heizmanschet­ ten »völlig neu zu denken« und das Design von Grund auf zu ändern. Von elektrischer wurde auf flüssige Wärme umgestellt, sodass die Durchflusswege optimiert werden konnten. Der Wärmeübertrag erfolgt nun vollflächig und effizienter. Bau­ seits müssen nur noch die Rohre angeschlossen werden, die kompli­ zierte Verkabelung entfällt vollstän­ dig. Und die neue Manschette, die aus einem einzigen Bauteil besteht, kann mit nur wenigen Handgriffen montiert werden. Auch das AMPotential einer bisher aus Werkzeugstahl gefer­ tigten Heizplatte für eine Polymer­ Zahnradpumpe wurde untersucht. Am Ende erfolgte auch hier ein komplettes ReDesign. »Ziel war es, die Heizleistung zu verbessern – das geschah, indem wir die Heizkanäle optimierten. Dadurch wurde die Platte dünner, und wir beschlossen, sie neu aus Aluminium zu fertigen, da es bei dieser Anwendung auch auf das Gewicht ankommt«, erklärt Ralph Merget. Flexibilität vom Material bis zur Fertigung Ralph Merget sagt: »Unsere Ingenieure sind Experten im CoEngineering. Wir wollen unsere Kunden darüber aufklären, welche Teile ihrer Produkte sich für die additive Fertigung anbieten würden. Dafür beginnen wir mit dem Teile­ Screening, für das wir ein Abfrage­ system entwickelt haben. Damit können wir relativ schnell Empfeh­ lungen abgeben, wo sich der Einsatz von AM lohnt. Und dann können wir schon fast beginnen, zu testen!« Dass Oerlikon AM und Oerlikon Barmag an der Optimierung weiterer Teile arbeiten, versteht sich damit fast von selbst. Weiterführende Informationen: oerlikon.com/am/werkzeugindustrie ­ allgemeineindustrie Oerlikon AM bietet Gesamtlösungen an – beginnend bei der metallurgischen Expertise, dank derer die optimalen Materialien ausgesucht wer­ den, über Design bis hin zu Fertigungs und Prozesswissen. So können Lösungen von Dritt­ anbietern berücksichtigt und Kosten sowie Nutzen optimiert werden. Und das alles bei extrem verkürzter Entwicklungszeit. 1 PUR = Polyurethan gesamtpaket Beyond SURFACeS 02|2020 15

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