Siegeszug für Dünnfilm Solartechnik geht weiter
- ErSol bestellt für weitere CHF 30 Mio. bei Oerlikon Solar
- Zusätzlich zum Produktionssystem KAI 1200 wird erstmals die von Oerlikon neu entwickelte Beschichtungsanlage für transparent leitende Schichten (TCO) geliefert
- Der relative Wirkungsgrad der Solarmodule wird dadurch um 5 bis 10% gesteigert
- In Ostdeutschland und der Schweiz entstehen zukunftssichere High-Tech-Jobs
Dresden, 5. September 2006 - Die ErSol Thin Film GmbH, eine Tochter der ErSol Solar Technology AG, hat heute bei Oerlikon Solar eine weitere Produktionsanlage zur Herstellung von Dünnfilm Solarmodulen bestellt. Der Wert des Auftrags liegt bei über CHF 30 Mio. Einen entsprechenden Vertrag unterschrieben heute Karsten Weltzien, Geschäftsführer bei ErSol Thin Film GmbH, und Thomas Limberger, CEO von Oerlikon.
„Mit den neuen Anlagen verdoppeln wir unsere Produktionskapazität für Dünnschicht-Solarmodule auf 40 Megawatt pro Jahr", sagt ETF Geschäftsführer Karsten Weltzien. „Der Auftrag ist ein Beleg für das Vertrauen und die hohe Nachfrage der Solarindustrie in unsere innovative Dünnfilm-Technologie", sagt Thomas Limberger. Oerlikon ist zurzeit weltweit der einzige Anlagenbauer, der industrielle Fertigungssysteme für Dünnschicht-Solarmodule mit kompletter Prozesstechnologie liefern kann. Die ErSol Anlage wird im ersten Quartal 2007 ausgeliefert und im dritten Quartal in Produktion gehen.
Bereits im März 2006 hatte ErSol eine erste Order über eine 20 Megawatt-Anlage im Wert von CHF 33,6 Mio. abgegeben mit der Option auf weitere Bestellungen. Schon wenige Monate danach erfolgt nun der nächste Grossauftrag. „Um der enormen Nachfrage nach Photovoltaik-Produkten nachkommen zu können, haben wir entschieden, in eine additive Technik zu investieren. Wir gehen davon aus, dass der Anteil der Dünnschicht-Technologie am Photovoltaik-Gesamtmarkt in 2010 20% betragen wird", erläutert Dr. Claus Beneking, Vorstandsvorsitzender ErSol Solar Energy AG, die Gründe der ErSol Gruppe, sich in dieser innovativen PV-Technologie zu betätigen. „Für uns ist wichtig, von Beginn an zu den Technologie¬führern im Dünnschichtbereich zu gehören. Die Kooperation mit Oerlikon schafft hierzu die beste Voraussetzung", so Dr. Beneking abschließend.
Verbunden mit der Erweiterung der Produktionskapazität ist ein Ausbau des Standortes von ErSol in Erfurt. „Wir schaffen im Osten Deutschlands zukunftssichere High-Tech-Jobs", sagt ErSol Vorstand Dr. Beneking. Die Dünnschicht Solartechnik ist damit nicht nur ökologisch relevant, sondern entwickelt sich immer stärker zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor: „Der Solarmarkt ist ein neuer, milliardenschwerer Zukunftsmarkt - und Deutschland und die Schweiz nehmen hier weltweit eine führende Rolle ein", betont Oerlikons CEO Limberger. Auch Oerlikon baut seinen Standort im schweizerischen Trübbach weiter aus. Anfang 2006 mit 28 Mitarbeitern gestartet, beschäftigt die Business Unit inzwischen mehr als 130 Personen, wobei weitere Jobs entstehen werden.
Der Siegeszug der Dünnschicht Technologie für Solaranlagen wird mit dem ErSol-Auftrag weiter beflügelt. Gegenüber konventionellen kristallinen Zellen weist die Oerlikon-Technologie zahlreiche Vorteile auf. Erstens sind aufgrund des Dünnschicht Prozesses keine hochreinen Silizium-Wafer erforderlich. Diese sind auf absehbare Zeit äusserst knapp und teuer. Zweitens ist die Produktion von Solarstrom mit Dünnschicht-Modulen sehr viel wirtschaftlicher: Die Herstellkosten lassen sich gegenüber konventio¬nellen, kristallinen Modulen um über 30% senken. Durch die hohe Produktivität der Anlagen von Oerlikon Solar wird das Erzeugen von Solarstrom im Süden mittelfristig zu wirtschaftlich konkurrenzfähigen Preisen möglich sein. Drittens lassen sich mit der Dünnschicht-Technik direkt Solarmodule von 1,4 Quadratmeter Grösse fertigen - was für die Installation von Solaranlagen und Solarparks grosse Vorteile bietet.
Zusätzlich baut Oerlikon mit neuen Innovationen seinen Technologie-Vorsprung weiter aus. Mit der neuen TCO-Anlage, die jetzt für ErSol gefertigt wird, deckt Oerlikon Solar erstmals den gesamten Produktionsprozess von der unbehandelten Glasscheibe bis zum fertigen Solarmodul ab. Der erste Prozessschritt - die Beschichtung des Glases mit einer transparenten, stromleitenden Schicht („Transparent Conductive Oxide", TCO) -wurde bislang von Glaslieferanten als zusätzliche Leistung angeboten. Auf den Oerlikon
Anlagen kann das TCO nicht nur günstiger, sondern dazu noch in wesentlich besserer Qualität produziert werden. „Auch hier sind wir weltweit der erste Anlagenbauer, der die TCO-Beschichtung voll integriert", sagt Oerlikon CEO Limberger. „Aufgrund der Integration kann nun der relative Wirkungsgrad der Solarmodule um 5 bis 10% gesteigert werden."